Konfrontationskurs

Für den richtigen Kurs ist es nie zu spät! Senol Arslan Anti-Gewalt-Trainer

 

Konfrontative Pädagogik, die sich ausdrücklich nicht als eine in sich geschlossene pädagogische Theorie sieht, sondern als eine Methodik im Kontext eines auf Demokratie und auf Förderung von Selbstverantwortung des "Klienten" zielenden erzieherischen Prinzips. Konfrontation ist hierbei nur eine von zahlreichen Interventionsformen. Der Sozialpädagoge Gall beschreibt die pädagogische Methode der Konfrontation als eine, "Klare Linie mit Herz" und ergänzt noch das Leitmotiv dieser Arbeit: „Den Täter verstehen, aber mit seinen abweichenden Taten nicht einverstanden sein.“ (Vgl. Weidner, Kilb, Kreft, Gewalt im Griff 1, Juventa 2004,http://www.prof-jens-weidner.de/index.php/konfrontative-paedagogik)

 

Bei diesem Konzept handelt es sich um eine pädagogische Methodenvielfalt für die Arbeit mit gewaltbereiten Menschen, die Nachsicht, Freundlichkeit und Empathie als Schwäche werten. Die KP ist interventionistisch, grenzziehend und direktiv. Grenzsetzung, ein essentielles, elementares und vor allem nachweislich effektives Wirkprinzip der KP, setzt nicht nur konsequentes und eindeutiges, sondern auch kritisches und konfrontierendes Erziehungsverhalten voraus.

 

Konfrontative Pädagogik ist ein erfolgreicher Ansatz gegen Kinder und Jugendgewalt. Pädagogisch gezielte Konfrontation mit der Gewalt bietet eine dynamische Streitkultur, die von den Gewaltbereiten respektiert wird. In der KP geht es nicht um ein abgeschlossenes Trainingskonzept, sondern um eine generelle Haltung.

 

Letztendlich ist der Begriff der "Konfrontativen" ein weicher Begriff, mit dem ein breites Spektrum pädagogischer Methoden bezeichnet wird. Anleihen an Corsinis "konfrontative Therapie" (Corsini, R. J.: Konfrontative Therapie, Handbuch der Psychotherapie, S.: 555-570, Weinheim 1994) sowie Farrellys "provokative Therapie" (Farelly, F., Provokative Therapie, Handbuch der Psychotherapie, S.: 956-977, Weinheim 1994) Die KP sieht sich als Alternative, beziehungsweise Ergänzung, zum Strafvollzug.

 

Der Ansatz der "Konfrontativen Pädagogik" ist deshalb so erfolgreich, weil neben der intensiven Konfrontation und Grenzsetzung, genau so viel Motivation in die positive Entwicklung der Probanden gelegt wird. Obwohl Empathie schwer "nachreift" liegt doch ein Hauptaugenmerk in der "Einmassierung des Opferleides" in die Gefühlswelt der Gewaltbereiten. Ein Schläger, der sich empathisch in das Opferleid seiner Opfer hineinfühlt, wird deutliche Schwierigkeiten haben, erneut so vehement zuzuschlagen. Die neuen "Ressourcen" und erlernten positiven Verhaltensweisen, geben Hilfe in der Entwicklung eines neuen "Ich", welches auf positive Entwicklung und nicht auf Destruktivität baut.

 

(vgl. Andreas Sandvoß, www.konfrontativepaedagogik.de)